Vor 99 Jahren wurde der Löschbezirk Felsberg gegründet. Aus diesem Grund wird dieses Jahr ein großes Fest gefeiert. Das Fest findet vom 05. Juli bis zum 07. Juli 2024 am Dorfzentrum in Felsberg statt. Helfer und Unterstützer können sich gerne an 100jahre@ffwfelsberg.com wenden.
In den vergangenen 99 Jahren hat sich viel getan und es gab viele Erfolge, Herausforderungen und bemerkenswerte Ereignisse. Um dies Revue passieren zu lassen, werden wir in den kommenden Monaten an dieser Stelle Berichte und Erinnerungen veröffentlichen, die das Beste aus den vergangenen Jahrzehnten widerspiegeln.
1924 wird die Pflichtfeuerwehr Felsberg aufgelöst und eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Im Falle eines Brandes werden die Kosten für die Bereitstellung des Brandschutzes von der Gemeinde Wallerfangen übernommen. Erster Brandmeister (später Amtswehrführer) wird Peter Klein. Er hat, wie alle Wehrführer bis in die 1970er Jahre, auch die Aufgaben der Hilfspolizei zu übernehmen.
Nachdem im Dezember 1961 die Amtsfeuerwehren aufgelöst wurden, waren seit 1962 die Gemeinden selbst für die Ausstattung ihrer Feuerwehren verantwortlich, was bis heute noch der Fall ist. Der Felsberger Gemeinderat beschloss daraufhin im Juni 1963 die Anschaffung eines ersten Löschfahrzeugs für die Feuerwehr Felsberg. Dazu wurde der linke Teil der Gerätehauses um eine Garage erweitert. Das neue Fahrzeug, ein Opel Blitz mit Ziegler-Aufbau, wurde am 03. Januar 1964 in Giengen an der Brenz (Baden-Württemberg) abgeholt. Das Löschfahrzeug sollte über 20 Jahre im Löschbezirk verbleiben. 
Eine gute Ausbildung in der Feuerwehr ist wichtig, um effektiv Leben zu retten, Brände zu bekämpfen, Gefahren zu erkennen und angemessen zu reagieren. Sie ermöglicht den Feuerwehrkameraden den sicheren Umgang mit moderner Technologie, und gewährleistet unsere eigene Sicherheit bei Einsätzen. Bereits 1925 wurde der Feuerwehr der Gemeinde Felsberg ein "außergewöhnlicher Ausbildungsstand" bescheinigt. Natürlich hat die Ausbildung im Löschbezirk Felsberg im Verlauf der letzten 100 Jahre erhebliche Veränderungen durchlaufen. Von der anfänglich erfahrungsbasierten Ausbildung entwickelte sie sich zu einer professionellen Struktur mit standardisierten Ausbildungs- und Übungsplänen. Seit den 2000er-Jahren erfolgt die Grundausbildung auf gemeindeebene in Zusammenarbeit mit allen Löschbezirken. Zudem wurden die Übungen spezialisierter, um den Anforderungen in Bereichen wie Gefahrgut, technischer Hilfeleistung und modernem Einsatzgerät gerecht zu werden.
Dass die Ausbildung in Felsberg einen hohen Stellenwert hat, stellt der Löschbezirk regelmäßig bei Übungen und Leistungsabzeichen unter Beweis. Zuletzt bei der bestandenen Prüfung zum Leistungsabzeichen in Silber am 08. Juli 2023. Die Urkunden jeder Leistungsprüfung sind im Gerätehaus Felsberg ausgestellt, was die Wichtigkeit der Ausbildung für den Löschbezirk demonstriert.
Seit ihrer Gründung ist die Feuerwehr ein integraler Bestandteil des Felsberger Dorflebens und wird von den Einwohnern hoch geschätzt. Durch ihre engagierte Arbeit ist die Feuerwehr zu einer zentralen Organisation geworden, die verschiedene Feste und Aktivitäten organisiert und unterstützt.
Das Roschfest (Foto) war ein beliebtes Event, das von der Feuerwehr in den 70ern und 80ern in der „Rosch“ veranstaltet wurde.
Ein besonderes Fest, das von der Feuerwehr Felsberg mitorganisiert wurde, war die 300-Jahrfeier des Dorfes im Jahr 2004. Diese Feierlichkeit bot eine Plattform, um die Geschichte und Entwicklung des Dorfes zu würdigen. Die Feuerwehr war maßgeblich an der Planung und Umsetzung der Veranstaltung beteiligt.
Weitere Aktionen im Felsberger Jahreskalender sind unter Anderem, die Kirw, St. Martin und das Maibaumsetzen. Für die alljährliche Teilnahme an der Sammlung für den Verband der Kriegsgräberfürsorge wurde die Felsberger Jugendwehr 2023 von der Saarländischen Staatskanzlei ausgezeichnet.
Seit Beginn der Müllsammelaktion „Saarland PiccoBello“ im Jahr 1996 ist das Gerätehaus in Felsberg jedes Jahr das Hauptquartier für die freiwilligen Helfer.
Als Organisation der Gemeinde Überherrn sind demokratische Wahlen der Löschbezirks- und Wehrführung seit den 50er Jahren festgeschrieben. Diese rechtlichen Vorgaben unterstreichen die Bedeutung der Mitgliederbeteiligung in den Entscheidungen Feuerwehr. Die Wahl ermöglicht es den Mitgliedern ihre Stimme für die Kandidaten abzugeben, von denen sie glauben, dass sie die Fähigkeiten und das Engagement besitzen, die Feuerwehr erfolgreich zu leiten.
Mit steigender Mitgliederzahl und wachsenden Aufgaben erhöhte sich auch kontinuierlich die Notwendigkeit, verschiedene Positionen innerhalb des Löschbezirks zu besetzen. Neben dem Löschbezirksführer werden nun auch Positionen wie Kassenwart, Jugendwart und Kassenprüfer gewählt, um die vielfältigen Anforderungen der Feuerwehrarbeit abzudecken.
Für die Löschbezirke der Feuerwehr Überherrn ist die Wahl zum Gesamtwehrführer von besonderer Bedeutung. Aus dem Löschbezirk Felsberg wird Leo Robert am 12. Januar 1987 zum Wehrführer gewählt. 1998 folgt Günther Hark als Stellvertreter unter Wehrführer Jürgen Speicher. Zwischen 2010 und 2022 stellte der Löschbezirk Felsberg mit Alois Thilmont zum vorerst letzten Mal den Wehrführer. Dies ist auch ein starkes Zeichen des gegenseitigen Respekts und Zusammenarbeit zwischen den Felsbergern und der anderen Löschbezirken.
Die Staier Kirw ist der Höhepunkt im Felsberger Jahreskalender. Als Mitveranstalter übernimmt der Löschbezirk Felsberg viele verschiedene Aufgaben. Neben der Organisation von Auf- und Abbau und der Übernahme von Standdiensten sorgt die Feuerwehr für die Sicherheit der Besucher an allen Festtagen.
Gerade während des Kirwenumzugs durch den Ort zählen sowohl die Verkehrslenkung. die Absicherung der Wagen und Fußgruppen und die Brandprävention zu den Aufgaben der Feuerwehr. Diese werden in enger Abstimmung mit den Organisatoren und der Polizei wahrgenommen.
Bei Pannen oder technischen Problemen bei den Umzugswagen steht die Feuerwehr bereit, die betroffenen Fahrzeuge abzusichern und die nötigen Maßnahmen zu organisieren. Die Jugendwehr Felsberg ist jedes Jahr mit einem eigenen Wagen vertreten.
Gelegentlich wird ein Mitglied des Löschbezirks, meist der Löschbezirksführer, zum Kirwenpräsidenten ernannt, wie zum Beispiel 1993 (Foto). Dieser übernimmt weitere Aufgaben bei der Organisation.
Die ersten Planungen für die Neuanschaffung eines Löschfahrzeugs begannen bereits im Jahr 2012. Nachdem in den Folgejahren viel über die Zukunft der Überherrner Feuerwehren diskutiert wurde, konnte im Jahr 2019 ein Konzept erstellt werden, das den weiteren Weg der Feuerwehren vorgibt, um auch in Zukunft einen flächendeckenden Brandschutz zu gewährleisten. Neben vielen weiteren Projekten, sah dieser Plan auch ein modernes neues Löschfahrzeug für den LB Felsberg vor. Da das vorhandene Löschfahrzeug LF8 aufgrund seines stattlichen Alters von fast 33 Jahren, nicht mehr dem Stand der modernen Technik entsprach und es auch immer reparaturanfälliger wurde, wurde Ende 2019 ein neues HLF10 bei der Firma Ziegler bestellt. Dieses Fahrzeug wurde im Dezember 2020 fertiggestellt und an den LB übergeben.
Das HLF10 ist mit einer beeindruckenden Ausstattung versehen, darunter ein 2000 Liter Wassertank, ein Lichtmast mit 24000 Lumen, ein Powermoon für zusätzliche Beleuchtung, Akku-Rettungsgerät sowie ein Hebekissensatz, Stabilift-Abstützgeräte und ein Rollgliss für Höhenrettung. Die Wärmebildkamera ergänzt die Ausrüstung, um effektiv Personen und Hotspots in Rauch oder Dunkelheit zu orten.
In seiner 99-jährigen Geschichte hat der Löschbezirk Felsberg einige Brandeinsätze erlebt. Es handelt sich dabei um die Hauptaufgabe einer Feuerwehr: das schnelle und effektive Eingreifen bei Bränden, um Menschenleben zu retten, Sachschäden zu minimieren und die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten.
Besonders Großbrände, wie der einer Lagerhalle im Jahr 1993 oder der Brand einer Schreinerei 2023, bleiben in Erinnerung. Glücklicherweise sind Einsätze dieser Art sehr selten. Bei den meisten Brandeinsätzen der vergangenen Jahre handelt es sich um kleinere Flächen- oder Fahrzeugbrände.
Als Ortsteil mit etwa 1500 Einwohnern ist Felsberg der zweitkleinste der Gemeinde Überherrn. Durch seine geografische Lage ist es zwingend erforderlich, dass Felsberg über eine Feuerwehr im Ort verfügt. Daher ist die Mitgliederwerbung seit Beginn des Löschbezirks als freiwillige Feuerwehr eine große Aufgabe.
Der Löschbezirk Felsberg hat im Laufe der Jahre eine stetige Mitgliederanzahl zwischen 30 und 50 beibehalten. Dennoch wurden verschiedene Aktionen zur Mitgliedergewinnung durchgeführt, um die Wehr noch weiter zu stärken und auf mögliche Herausforderungen vorbereitet zu sein. Gerade durch die zunehmende Anzahl von Einsätzen ist es notwendig, dass die Feuerwehren weiter wachsen.
Einige Aktionen zur Mitgliedergewinnung waren zum Beispiel:
- „Dein Bügel ist noch frei“ (2016):
Werbung auf Kleiderbügeln - „Mach Mit“ (2019)
Sticker & Flyer - „DU! machst den Unterschied“ (2023)
Werbetage in Kooperation mit allen Löschbezirken und der Verwaltung
Die Feuerwehr spielt eine bedeutende Rolle in der katholischen Kirchengemeinde in Felsberg. Dies zeigt sich in jahrelangen Traditionen, wie der Ausrichtung des St. Martin-Umzugs oder des gemeinsamen Aufstellens der Weihnachtsbäume in der Kirche, bei dem die Feuerwehr aktiv zur festlichen Gestaltung beiträgt. Die Kooperation erstreckt sich auch auf besondere kirchliche Anlässe wie den Volkstrauertag oder Fronleichnam (Foto). Die Feuerwehr beteiligt sich hierbei an Gottesdiensten und Prozessionen, indem sie Abordnungen zur Gestaltung stellt. Ein persönlicher Aspekt dieser Zusammenarbeit zeigt sich auch bei den kirchlichen Hochzeiten der Feuerwehrkameraden in der Pfarrkirche St. Nikolaus.
Das 100-jährige Jubiläum wird gefeiert!